Magen und Darm – Unser Verdauungstrakt
Was passiert in Magen und Darm?
Im Verdauungstrakt werden durch chemische Aufschlussprozesse die Nähr- und Mikronährstoffe aus der Nahrung freigesetzt, damit sie dem Körper zugeführt werden können: Aminosäuren aus Eiweißen sind für die Bildung von Muskel-, Organ- und Nervenzellen wichtig. Traubenzucker (Glukose) aus Kohlehydraten gibt uns Kraft und Energie. Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung. Vitamine sind Bausteine von Enzymen und regeln damit unsere Stoffwechsel. Mineralstoffe bauen unsere Knochen auf (Calcium), sind wichtiger Baustein in der Blutbildung (Eisen im Hämoglobin) oder sind für die Muskeltätigkeit wichtig (Magnesium).
Welche Erkrankungen des Magens gibt es?
Häufig fangen die Beschwerden schon in der Speiseröhre an. Beim sog. Reflux schließt der obere Schließmuskel des Magens nach dem Essen nicht richtig. Durch das Zurücklaufen von saurem Mageninhalt kommt es dann zu dem bekannten Sodbrennen. Tritt Sodbrennen nur gelegentlich auf, ist es nicht weiter bedenklich. Bei häufigem Sodbrennen kann es aber zu einer schwerwiegenden Veränderung und Schädigung der Speiseröhren-Schleimhaut kommen.
Bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist die innerste Wandschicht des Magens (Mukosa) gereizt oder entzündet. Die Gastritis entsteht oft durch Alkohol, zuviel Zucker, Säure aus Fruchtsäften, Kaffee oder Rauchen. Einige Medikamente, z. B. die meisten gängigen Schmerzmittel, die ASS, Ibuprofen und Diclofenac enthalten, können bei längerer Anwendung ebenfalls eine Gastritis verursachen.
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass ein bakterieller Erreger (Helicobacter pylori) häufiger Verursacher von Magenschleimhautentzündung ist. Bei einem chronischen Verlauf der Erkrankung kann es in Folge zu einem Magengeschwür (Ulcus) kommen. Mit einer Kombination von zwei verschiedenen Antibiotika und einem magensäureblockierendem Mittel (Omeprazol oder Pantoprazol) kann der Arzt diese Erkrankung schnell und wirkungsvoll bekämpfen.
Motilitätsstörungen, also Störungen der Verdauungs-Geschwindigkeit sind ebenfalls recht häufig. Es kommt zu Übelkeit und Erbrechen.
Chronische und/oder bakteriell verursachte Gastritis, Ulcus oder gar Magenkrebs gehören auf jeden Fall in die ärztliche Behandlung!!
Welche Erkrankungen des Darms gibt es?
Aus der Vielzahl der möglichen Störungen der Darmfunktion und Darmerkrankungen möchte ich nur die wichtigsten aufzählen:Durchfall (Diarrhoe),Verstopfung (Opstipation), akute Darmentzündung durch: Infektionen mit Viren oder Bakterien oder Vergiftungen, Allergien/Unverträglichkeiten (Milchzucker), Enzymdefekte ( Zölliakie), Motilitätsstörungen, Stoffwechselerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Störungen der Verdauung oder eine verminderte Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm, veränderte Darmflora, Gasbildung/Blähungen, Divertikulose (Ausstülpungen der Darmwand), Darmgeschwür
Welche Erkrankungen und Störungen des Darms kann ich selbst behandeln?
Alle chronischen und schwerwiegenden Darmerkrankungen müssen ärztlich behandelt werden!!
Akut auftretende Störungen unter den Leitsymptomen: Sodbrennen, Saures Aufstoßen, Durchfall, Verstopfung oder Blähungen können Sie auch selbst behandeln. Fragen Sie uns!
Ihr Apotheker Joachim Schulz
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